Manche sprechen von einer Modekrankheit, manche Dienstgeber haben Angst, dass die MitarbeiterInnen ein Burnout vortäuschen und so einen langen Krankenstand für sich ausnutzen, andere sprechen von einem ernst zu nehmenden Krankheitssyndrom. Aus meiner langjährigen Berufserfahrung kenne ich auch Menschen, die monatelang nicht aus dem Bett kamen vor lauter Erschöpfung oder sich sogar aus Verzweiflung das Leben nehmen wollten.
In der Literatur finden sich vielfältige Definitionen.
„Burnout ist ein Zustand physischer, emotionaler und mentaler Erschöpfung aufgrund lang anhaltender Einbindung in emotional belastende Situationen.“
(Pines und Aronson, 1988)
Nach Christine Maslach u.a. hat Burnout drei Dimensionen:
· Emotionale und physische Erschöpfung
· Depersonalisation (Distanziertheit, Zynismus, Gleichgültigkeit in der Arbeit)
· verminderte Leistungsfähigkeit und ein Gefühl der Wirkungslosigkeit
Burnout wird in der Internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD-10) als „Ausgebranntsein“ und „Zustand der totalen Erschöpfung“ mit dem Diagnoseschlüssel Z73.0 erfasst und ist somit nur eine Zusatzdiagnose.
Die Abgrenzung zu psychischen Erkrankungen wie Depression, Neurasthenie u.a. ist nicht so leicht und daher nur von FachärztInnen und ggf. mit speziellen Fragebögen festzustellen.
So wie ein Burnout in eine schwere psychische Erkrankung (z.B. Depresssion) führen kann, so gibt es auch den umgekehrten Weg, dass die psychische Erkrankung in eine völlige Arbeits- oder Alltagsüberforderung und längerfristig in ein Burnout führen kann.
Es ist mir wichtig, jeden Menschen individuell und ganzheitlich wahrzunehmen, jeder Fall ist anders!
Für mich ist Burnout ein Prozess, der in Krankheiten führt, wenn man nicht rechtzeitig gegensteuert, je früher desto besser!
Freudenberger beschreibt den Burnoutprozess in 12 Phasen: